Wie erfolgt die Dichtigkeitsprüfung eines Kanals?

Vor der Dichtigkeitsprüfung eines Kanals sind eine Reinigung und eine optische Inspektion der Grund- und Anschlussleitungen erforderlich. Die Reinigung erfolgt im Regelfall durch den Einsatz von Hochdruck-Spüldüsen.

Wird die Hausanschluss- bzw. Grundleitung im Zuge der Kamerabefahrung als augenscheinlich schadensfrei klassifiziert (keine optischen Mängel erkennbar), kann eine Dichtheitsprüfung des Kanals durchgeführt werden.

Eine Dichtigkeitsprüfung für Abwasserleitungen kann mit Wasser oder Luft durchgeführt werden. Bei Grundleitungssystemen und Anschlussleitungen erfolgt die Dichtheitsprüfung oftmals mit Wasser. Die Dichtheitsprüfung muss von einem anerkannten Sachkundigen durchgeführt werden. Andernfalls wird die Bescheinigung über die Dichtheit der Abwasseranlagen nicht anerkannt.

Die Art der Prüfung ist in den einschlägigen Regelwerken der DIN 1986 Teil 30 bzw. DIN EN 1610 geregelt.

Je nach Vorgabe müssen bei einer Dichtigkeitsprüfung verschiedene Methoden angewendet werden.

Es werden folgende Verfahren in der Regel angewendet:

  • TV-Inspektion (optische Funktionsprüfung) bei Leitungen im Bestand
  • Luft Über- oder Unterdruck nach Neuerrichtung oder in Wasserschutzgebieten
  • Wasserfüllstands- oder Wasserdruckprüfungen für alle Dichtigkeitsprüfungen

Vorbereitung der Dichtheitsprüfung

Für eine erfolgreiche Dichtheitsprüfung bzw. eine Druckprüfung von Wasserleitungen müssen im Vorfeld einige Vorbereitungen getroffen werden. Darunter fällt im ersten Schritt die Bestandsaufnahme. Bei der grundlegenden Bestandsaufnahme wird eine Lageskizze angefertigt, sofern noch keine vorhanden ist.

Ist der Bestand und der Verlauf der Abwasserleitungen geklärt und ersichtlich, wird im nächsten Schritt die Reinigung der Abwasserleitungen bzw. eine Rohreinigung durchgeführt. Die Reinigung der Abwasserleitung wird in der Regel von einer Fachfirma durchgeführt, die eine spezielle Ausrüstung wie Hochdruck-Spüldüsen dafür zur Verfügung hat. Mit dem Hochdruckspülverfahren werden lose Verschmutzungen und auch die meisten Ablagerungen und Verfestigungen beseitigt. Nach der Rohrreinigung kann die Dichtheitsprüfung durchgeführt werden.

Die optische Inspektion

Bei der optischen Inspektion wird eine Spezialkamera über einen Schacht auf dem Grundstück oder eine Revisionsöffnung im Gebäude in die Leitung eingesetzt. Die Kamera liefert hochauflösende Farbbilder aus der Abwasserleitung und wird von einem mobilen Steuerpult aus mit Monitor überwacht. Bei der optischen Inspektion wird der Zustand der Leitungen bzw. alle sichtbaren Schäden festgestellt. Die Schadenauswertung lässt Rückschlüsse auf die Dichtheit des Kanals zu.

Sanierung

Um defekte und undichte Abwasseranlagen zu sanieren gibt es viele verschiedene Sanierungsverfahren. Diese sind aufgeteilt in die Erneuerung, die Renovation und die Reparatur von Kanälen und Schächten. Zu den einzelnen Verfahren beraten wir Sie gerne.

Welche gesetzlichen Vorschriften gibt es?

Gem. § 59 Abs. 4 des Landeswassergesetzes (LWG) ist das NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz ermächtigt, die Dichtheitsprüfung zu regeln. Seit dem 13. August 2020 ist die Selbstüberwachungsverordnung Abwasser (SüwVO Abw) in Kraft.

Gem. § 59 Abs. 3 Satz 1 LWG in Kombination mit § 61 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist im jeweiligen Bundesland derjenige, der eine Abwasseranlage (Kanal) betreibt, verpflichtet u. a. ihren Zustand und ihre Funktionsfähigkeit selbst zu überwachen. Die Anforderungen an die Funktionsfähigkeit von Abwasserleitungen richteten sich bislang nach den bundesweit allgemein anerkannten Regeln der Technik in Form der DIN 1986 Teil 30 und der DIN EN 1610, wonach alle 30 Jahre eine Überprüfung der Kanäle, egal ob privat oder öffentlich, durchzuführen wären. Diese Wiederholungsprüfungen für private Abwasseranlagen sind gem. § 8 Abs. 9 SüwVO Abw nicht mehr erforderlich.

Die optische Inspektion (DIN EN 13508-2 in Verbindung mit dem Merkblatt DWA-M 149-2) kann Aussagen zur Dichtheit nur in begrenztem Umfang liefern. So bedingen sichtbare Schäden nicht immer eine mangelnde Dichtheit. Andererseits sind undichte Stellen, insbesondere im Bereich von Rohrverbindungen, kaum visuell erkennbar. Daher ist zur Festlegung von Sanierungsprioritäten gegebenenfalls eine ergänzende Prüfung mit einem Druckmedium sinnvoll.

Dichtigkeitsprüfung nach DWA M143-6

Der Ablauf einer durchzuführenden Dichtheitsprüfung ist im DWA M 143-6 geregelt.

Bevor die Dichtheitsprüfung im Kanal durchgeführt werden kann, muss der Kanal gründlich mit einem Spülfahrzeug gereinigt werden.

Das technische Vorgehen bei der Wasserdichtheitsprüfung unterscheidet sich je nach dem Fall, ob ein einzelner Leitungsabschnitt oder ein vollständiges Netz zu prüfen ist.

Dichtigkeitsprüfung des Kanals vom Fachmann der Hannecke GmbH

Die beschriebene Verfahrensweise lässt erkennen, wie wichtig es ist, die Innenflächen von Leitungen und Schächten im Vorfeld der Prüfung exakt zu überprüfen. Das wiederum ist ohne genaue Daten und Informationen zu Lage, Länge und Nennweiten der Schächte und Rohre nicht möglich, sodass eine präzise Bestanderfassung mit Erstellung eines Bestandsplans eine unabdingbare Prüfvoraussetzung ist.

Lassen Sie die Planung, Bestanderfassung sowie Dichtigkeitsprüfung von einem Fachexperten wie der Hannecke GmbH durchführen. Auf unsere langjährige Expertise und professionelle Verfahren können Sie sich verlassen. Haben Sie noch Fragen oder möchten uns für eine Dichtigkeitsprüfung beauftragen? Nehmen Sie kostenlos Kontakt mit uns auf!